Das Dreieck lebt - Die Geschichte des Motorsportvereins
Als das erste Motorradrennen im Jahre 1960 auf dem Frohburger Dreieck über die Runden ging, glaubten einige Pessimisten an keine Neuauflagen dieses Rennens. Doch diese Schwarzseher wurden eines Besseren belehrt. Ziemlich rasch machte sich das Frohburger Dreieckrennen einen sehr guten Namen bei den Gaststartern der westlichen Länder Europas und ständig kamen mehr gute Fahrer dazu, sogar aus Neuseeland und Australien. Dabei hatte das Frohburger Dreieck in den 60er Jahren eine ziemlich miserable Streckenbeschaffenheit zu bieten, doch die echt freundschaftliche Aufnahme durch den Klub brachte die Gäste immer wieder an die Startlinie.
Die Rennen der 60er Jahre prägten bekannte Fahrer wie Heinz Rosner, Hartmut Bischoff, Werner Musiol, Graham Dickson (NZ), Ginger Molloy (NZ), Eric Hinton (AUS), Ivar Sauter (CH), Han Leenheer (NL), um nur einen kleinen Teil der Gäste zu nennen. Einen herben Schlag erfuhr das Frohburger Dreieckrennen im Jahre 1968, als die Rennstrecke für den Einmarsch in Prag gebraucht wurde und eben die Rennen trotz guter Vorbereitung ausfielen.
Viele Motorsportfreunde fragten sich berechtigt, ob es weitere Rennen nach diesem Jahr gäbe? Es ging weiter im Jahre 1969 und immer noch echt international. Als das Honecker-Regime so richtig in Fahrt kam, war es im Jahre 1973 auch vorbei mit dem echten internationalen Motorradssport auf dem Dreieck. Von nun an kamen die Gäste aus den sozialistischen Ländern und packten so manche Vorteile aus, die es den einheimischen Fahrern immer schwerer machten zu siegen. Rennmaschinen der Marken Yamaha oder Morbidelli waren tabu für DDR-Fahrer, die hatten MZ zu bewegen. Trotzdem ließen sich Fahrer wie Roland Rentzsch, Gernot Weser, Peter Müller und wer noch alles, nicht entmutigen und boten – so gut wie möglich – mit ihren sauberen Eigenbauten den Gästen Paroli.
Ende der 80er Jahre mussten die Sportoberen der DDR doch die Zügel lockern und so manch ein DDR-Fahrer durfte auch offiziell eine Yamaha im Programm nennen und steuern. Mit der politischen Wende wurde das Frohburger Dreieck endlich wieder international besetzt, und völlig neue Klassen bekamen die Zuschauer in den Rennen zu sehen. Denke man an die ersten Rennen bis 500 ccm, Superbike und BOT u. s. w.. Doch ein zweiter Schlag traf das Rennen in Frohburg, als im Jahre 1991 die Veranstaltung aus technischen Gründen ausfallen musste. Weiter ging es mit dem Rennen 1992.
Für viele Zuschauer bedauerlich – der Wegfall der Sektion ab Sprunghügel bis Stadtkurve, wo es immer viel Action zu sehen gab. Doch die Sicherheit ging vor und man verkürzte den Kurs, in dem man ihn nicht mehr durch die Stadt führte. Besonders die 90er Jahre brachten gute Fahrer an den Start, wie die unvergessenen Steve Ward (GB) und Joey Dunlop (N.IRL.) sowie Glenn Williams (NZ), Arpad Harmati (H), Owen Coles (AUS) usw. Gespannrennen gehörten mittlerweile auch fest ins Programm der Veranstaltungen. Durch das gewisse Etwas, das Frohburg bietet, war und ist es bei Aktiven und Zuschauern immer wieder beliebt.
Das Dreieck wird weiter leben.
Kuriosität - Das Frohburger Dreieckrennen in der Atze 1982
Atze war der Name einer Jugendzeitschrift in der DDR. Die kleinformatige Bilderzeitschrift erschien von 1955 bis 1991 monatlich mit einer Auflage von bis zu 549 600 Exemplaren im Junge Welt-Verlag. Quelle: Atze (Zeitschrift) – Wikipedia